nicht zu unter­schätzen: der giersch
mit dem begehren schon im namen – darum
die blüten, die so schwebend weiß sind, keusch
wie ein tyrannentraum.

kehrt stets zurück wie eine alte schuld,
schickt seine kassiber
durchs dunkel unterm rasen, unterm feld,
bis irgend­wo erneut ein weißes wider-

stand­snest emporschießt. hin­ter der garage,
beim knirschen­den kies, der kirsche: giersch
als schäu­men, als gis­cht, der ohne ein geräusch

geschieht, bis hoch zum giebel kriecht, bis giersch
schi­er über­all sprießt, im ganzen garten giersch
sich über gier­sch schiebt, ihn ver­schlingt mit nichts als giersch.

 

spurge

not to under­es­ti­mate: spurge,
the urge already in its name–and hence
the blos­soms, so float­ing white, vir-
ginal as a tyrant’s dream.

always returns like some old debt,
sends its secret missive
through dark­ness under the grass, under the field,
until some­where else, renewed, a white

resis­tance cell emerges.  behind the garage,
by the crunch­ing grav­el, the cher­ry: spurge
as froth­ing, as surf, that with­out sound

occurs until it creeps to the gable-top, until spurge
surges over every­thing, in the whole gar­den spurge
thrusts itself over spurge, sub­merged by noth­ing but spurge.

(Übersetzung: Danielle Janess und Julian Smith-Newman)
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